Glamour und Liegesitze

Mit dem neuen Airbus A350 will die finnische Airline im asiatischen Markt punkten

Das Wachstumspotenzial kommt aus dem Osten. Hongkong, China, Korea, Japan, … Nicht nur die Betreiber des neuen Istanbuler Mega-Flughafens, auch Finnair und der vergleichsweise kleine Helsinki-Airport rechnen sich gute Chancen aus, vom wachsenden Passagieraufkommen aus und in die asiatischen Länder zu profitieren.  “Schließlich sind wir für Asien der nächstgelegene europäische Airport”, betont Juha Järvinen, Chief Commercial Officer bei Finnair. Die Airline befinde sich in einem langsamen, aber stetigen Steigflug: 2015 hat sie über 10 Millionen Passagiere befördert. Sie fliegt 70 Städte in Europa an, 17 in Asien und drei in den USA. In Deutschland bedient Finnair vier Destinationen: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München.

A350 im Steigflug
Der neue Airbus A350 soll Finnair Wachstum im asiatischen Markt bringen.

Businessklasse ist das Flaggship-Produkt

Die Einführung des Airbus A350 sei für Finnair der Schlüssel zum Wachstum und für mehr Kundenzufriedenheit: Ende September hat die teilstaatliche Airline als erster europäischer Betreiber ihren ersten Airbus A350-900 übernommen. Inzwischen sind vier A350 auf Asien-Routen im Einsatz, Ende dieses Jahres werden sieben Maschinen in Gebrauch sein. Und 2023 sollen dann alle der 19 bestellten Airbus-Zweistrahler ausgeliefert sein und die kleinere A340 ersetzt haben.

Die A350 punktet durch:

  • eine bessere Treibstoffeffizienz
  • mehr Platz für Passagiere und Fracht. Das macht sich im Passagierraum durch mehr Beinfreiheit und in der Businessklasse durch komfortable Einzelsitze mit Beinauflagen bemerkbar
  • ein verbessertes Belüftungssystem sorge für spürbar bessere Luftqualität: „Der Passagierauch nach einem langen Flug weniger müde“, verspricht Järvinen.
verchiedene Teller
Das Frühlings-Menü des finnischen Starkochs Sasu Laukkonen.

„Wir bringen Glamour zurück in die Businessklasse“,  sagte Järvinen bei einer Pressekonferenz in Helsinki. Die Marketing-Strategen der Airline setzen auf die großen Trends dieser Zeit: Food, Design und ein regionaler Touch sollen den Flug mit Finnair zum unverwechselbaren Erlebnis machen – unter dem Slogan „being nordic“. Dazu hat die Fluggesellschaft finnische und asiatische Starköche an Bord geholt: Auf den Flügen von Helsinki Richtung Asien gibt es jetzt Menüs von finnischen Top-Köchen wie Sasu Laukkonen, Chef des Restaurants Chef & Sommelier in Helsinki. Die Businesspassagiere, die von Osten einfliegen, werden mit Kreationen des aus dem chinesischen TV bekannten Taiwanesen Steven Liu verwöhnt.

Für das grüne Gewissen

Wie wichtig die Asiaten für Finnair sind, zeigt sich auch an der Auswahl der Gerichte:  So wurden vegetarische Gerichte durch asiatische ersetzt, weil die der Klientel aus dem Osten besser schmecken

Für nordisches Flair soll auf allen Flügen der Blaubeersaft sorgen, der anstelle von Orangensaft ganz oben auf dem Serviertisch des Bordpersonals zum Ausschank bereit steht. Die gehaltvollere Variante ist der „Signaturedrink“ von Finnair „Bluesky“ mit Blaubeerenlikör und französischem Champagner. Das grüne Bewusstsein der Fluggäste wird beim Dessert befruchtet: Für das handwerklich hergestellte Eis der Marke Jymy wird Milch vom finnischen Biobauernhof verwendet. Denn „being nordic“ soll wohl auch heißen: Hier im Norden ist die Welt noch in Ordnung.

Radlerin
Vorschlag für einen längeren Stopver: Mit dem Rad über die Inseln. Foto: visitturku
Stopover in Helsinki

Auf dem Weg von oder aus den europäischen Metropolen besticht das Drehkreuz Helsinki durch kurze Wege und schnelle Anschlüsse. Wenn es nach den Kooperationspartnern der halbstaatlichen Airline geht, dann können die Zwischenstopps auch gerne etwas länger ausfallen: Die Hauptstadt und die Tourismusregionen des Landes sollen durch spezielle Stopover-Pakete promotet werden.

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