Inzwischen wird es aber selbst manchem eingefleischten Playa-de-Palma-Urlauber zu bunt: Eine Schar von fliegenden Händlern, Prostituierten, Hütchenspielern und Dieben hat sich an der Playa fast so hartnäckig eingenistet wie ein Schwarm Fliegen auf einem toten Stück Fleisch. Die Klagen über Belästigungen und Gaunereien werden immer lauter. Auch der Ruf nach mehr Polizeipräsenz.
Dass die Ordnungshüter das Problem der Kleinkriminalität nicht in den Griff bekommt, scheint in der Tat ein Unding. Zwar ist das Aufgebot der Beamten verstärkt worden, sind Razzien fast schon an der Tagesordnung: Aber offensichtlich ist es immer noch nicht ausreichend, um durchgehend für Sicherheit zu sorgen und das Image der Urlauberhochburg zu schützen.
Die Lage an der Playa macht klar, wie dringend die Sanierung dieser legendären Partymeile ist, um attraktiv zu bleiben für Menschen, die nicht nur saufen und Sex (gegen beides nichts einzuwenden!) im Kopf haben, sondern vor allem in Frieden feiern und Urlaub machen wollen.
Ein Stückweit haben die Urlauber es auch selbst in der Hand: Die Hütchenspieler bedienen sich an Naiven, die aus Gier schnelles Geld machen wollen, die fliegenden Händler an solchen, die es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Und die käuflichen Damen wären ohne die Unglücklichen, die sich im Vorbeigehen Befriedigung verschaffen wollen, arbeitslos. Anderswo auf Mallorca sind diese Phänomene bloß Randerscheinungen. Alles andere ist unerträglich.
Gabriele Küster/Mallorca Magazin